Vor einigen Monaten hatte ich den Manta-Kollegen Marianus Machtemes von der Schließung des Autokino in Köln am 31. Oktober beiläufig berichtet. Die grobe Idee, dass „man da mal was machen müsste“, stand dann relativ schnell. Es war aber aus meiner damaligen Sicht nicht sicher, ob etwas dabei rauskommen würde. Marianus hatte da wohl schon direkt einen Plan im Kopf, wie sich später herausstellte.
Denn Marianus hatte schon seit 2019 Manta-Treffen im Autokino Essen (der gleichen Betreiberfirma aus Straubing bei München, der alle nun vier verbliebenen Autokinos gehören) bei bestehenden Veranstaltungen platziert und den größten Erfolg mit dem Treffen zur Aufführung von „Manta Manta - Zwoter Teil“ erleben dürfen und hatte somit auch bereits den nötigen Draht. Anfang September wurde es dann konkret. Wir hatten die Zusage, dass am letzten Samstag vor der Schließung des Autokinos, also am 26. Oktober, eine Veranstaltung möglich sei.
Unser Motto, gemäß unserer Freundschaft, lautete „Capri meets Manta – Ende einer Ära. Tschüss Autokino Köln“. Kurzerhand trafen wir uns dann am Abend des 11. September am Autokino, um Fotos für die Grafiken zu der Veranstaltung aufzunehmen. Damit es schnell gehen konnte, platzierten wir unsere eigenen Fahrzeuge vor der prägnanten Leuchtreklame am Eingangstor zum Autokino.
Gleichzeitig sammelten wir bereits Ideen, was neben den beiden Filmen „Manta Manta“ und „Bang Boom Bang“ (der aufgrund seines 25-jährigen Jubiläums prädestiniert war) noch geboten werden sollte. Die ersten Ideen waren unter anderem „Give aways“ wie Postkarten und Sticker sowie zusätzlich die Vorführung des Ford Werbefilms „Capriolen“, mit eher unbekannten Bonusminuten, für die Pause zwischen den beiden Hauptfilmen.
Bis zum Termin kamen noch unzählige Ideen und Stunden an Arbeit dazu. Hier sind zum Beispiel zu nennen: Organisation der Anwesenheit von Filmfahrzeugen und anderen speziellen Fahrzeugen (Manta aus „Manta Manta“, Taunus und Abschleppwagen aus „Bang Boom Bang“, der Brauneiser-Capri aus der Rheinlandgarage in Köln sowie der Polizei-Capri aus dem Museum in Marburg), Werbemittel und Deko wie Banner, Werbeschild für vorherige Oldie-Veranstaltungen im Kölner Raum sowie Filmposter mit Capri und Manta für die Snackbar am Veranstaltungstag. Zusätzlich versuchten wir möglichst viele Protagonisten aus den beiden Filmen zu kontaktieren, um eine Videobotschaft oder einen Besuch der Veranstaltung anzuregen.
Das 1. Deutsche Polizeioldtimer-Museum in Marburg schaffte den „Blaulicht-Capri“ nach Köln.
Hier konnten wir die Darsteller Christian Kahrmann und Maxwell Richter, beide in „Bang Boom Bang“ zu sehen, dafür gewinnen, die Veranstaltung zu besuchen und für Autogramme und Fotos bereitzustehen. Für Christian Kahrmann war es als gebürtiger Kölner eine Herzensangelegenheit und er ist extra aus Berlin angereist. Zusätzlich bekamen wir Videobotschaften von Michael Kessler (Klausi in Manta Manta), Peter Thorwarth (Regisseur von Bang Boom Bang) sowie dem Zeichner Oli Hilbring, der für die weiteste Anreise noch ein signiertes Poster zur Verfügung stellte.
Im Zuge der Planung gab es auch Kontakt zur Classic Car Abteilung der Ford Werke, die uns auch ein Fahrzeug zur Verfügung stellen wollte. Dies allerdings scheiterte zunächst am kostenneutralen Transport. Kurz vor dem Veranstaltungstermin wurden wir dann von anderer Seite der Ford Werke kontaktiert. Man wollte gerne mit dem neuen vollelektrischen Capri zur Veranstaltung kommen.
Ford wünschte eine Präsentation
In einem sehr offenen und fairen Telefonat äußerte Ford den Wunsch, mit dem neuen Capri bei den alten Modellen zu stehen. Dies haben wir verneint, aber Ford trotzdem nicht ausgeladen. Hierzu muss ich, Christian, folgendes anmerken: Auch ich finde, man hätte den Namen „Capri“ nicht mehr nutzen sollen, aber gleichzeitig kann ich die Reaktionen in dem bekannten Ausmaß nicht immer nachvollziehen. Hier fehlt einigen Leuten die nötige Gelassenheit, keiner nimmt uns unsere Schätze ab und niemand ist gezwungen, einen neuen Capri zu kaufen. Die Tatsache, dass der Erfolg des nun in Köln gebauten Modells direkt mit Freunden und Familien in Köln und deren Schicksal verbunden ist, hat uns dazu bewogen, dem Werk die Möglichkeit zu geben, sich an der Snack Bar zu zeigen. Dies haben wir aber mit der Forderung eines Benefits für unsere Veranstaltung verbunden. So brachte Ford den Capri RS 2600 aus der Classic Car Abteilung mit und hat außerdem eine Filmcrew aktiviert, die das Event begleitet und gefilmt hat.
Marianus Machtemes (links) und Christian Sorkalla (rechts) organisierten den Abend mit Capri und Manta im Autokino Köln. Schauspieler Christian Kahrmann (Mitte) reiste eigens aus Berlin an. Kahrmann war im Film „Bang Boom Bang“ zu sehen. In diesem Film spielt auch der grüne Knudsen Taunus eine Rolle. Klar, dass er einen Platz direkt unter der Leinwand bekam.
Kein Zweifel: dieses Exemplar hatte in dem Film „Manta Manta“ seinen Auftritt.
Coupés in Köln-Porz.
Am Tag selbst haben augenscheinlich mehr Opel Manta als Ford Capri den Weg ins Autokino gefunden. Das war eine kleine Enttäuschung, da gerade die großen Clubs aus dem Einzugsgebiet im Westen der Republik, die sonst auf fast allen Treffen vertreten sind, nicht gesehen wurden, was schade und ein wenig enttäuschend für die Capri-Seite war.
[Text: Christian Sorkalla & Marianus Machtemes - Fotos: Christian Sorkalla & Gertie Verwaarst]