Der 73er Weslake Renn-Capri dreht wieder seine Runden.
Endlich war es so weit, die beim bekannten Berliner Mücke Motorsport Classic-Team erfolgte Restaurierung des 73er Weslake Renn-Capri wurde abgeschlossen. Stefan Mücke hat in seiner Freizeit über mehrere Jahre diese Arbeit erledigt. Jetzt fehlte nur noch die erste Probefahrt.
Ein großer Tag, und ich durfte dabei sein. Die Information über den ersten „Fahreinsatz“ erhielt ich einen Tag vorher. Das war pure Aufregung für mich. Die Testfahrt sollte auf der gemieteten Strecke in Oschersleben stattfinden, also ganz in der Nähe. Und ich würde mit meinem ebenfalls 73er, aber Serien-RS 2600, dabei sein. Das Wetter war genau richtig, zwar etwas kalt, aber trocken und zeitweise schaute sogar die Sonne unserem Treiben zu. Gegen Mittag war es dann endlich so weit. Der erste ersehnte Start in der Boxengasse. Zuerst Warmlaufen des Motors, weitere Vorbereitungen und Kontrollen.
Sinn der ersten Runden war es, das Zusammenspiel aller Komponenten zu prüfen und den überholten Motor vorsichtig einzufahren. Nach Lösung eines kleinen Problems waren dann alle zufrieden mit dem Ergebnis. Jetzt kann die „Feinarbeit“ wie Fahrwerkseinstellungen und so weiter beginnen. Verbesserungen sind nach den ersten Fahrten meistens erforderlich, besonders nach Restaurierungen.
Für mich gab es noch das erwartete Highlight, das Fotoshooting. Mein lang ersehnter Wunsch ging in Erfüllung. Wir stellten die Fahrzeuge in die Boxengasse so auf, dass man die Unterschiede zwischen Serien- und Renn-Capri gut erkennen kann. Auch konnte ich von Stefan Mücke viele interessante Informationen über den Weslake erhalten.
Ich bin dem Mücke Team sehr dankbar, dass ich bei diesem besonderen Ereignis dabei sein durfte.
Daten zum Weslake Renn-Capri
1973 Werkswagen Ford Köln aus der Tourenwagen-Europameisterschaft
Motor:
Weiterentwicklung des RS 2,6-Liter-Motors mit Weslake-Aluminium-Zylinderköpfen
Hubraum: 2983 ccm
Verdichtung: 11:1
Bohrung/Hub: 95,8/69,0 mm
Kugelfischer-Benzin-Einspritzanlage mit mechanischer Sechs-Stempel-Einspritzpumpe, elektrische Hochdruck-Benzinpumpe
Leistung:
PS: 320 bei 7.600 U/min
Literleistung: 107 PS
Drehmoment: 33 mkg / 5.500 U/min
Höchstgeschwindigkeit je nach Übersetzung: circa 270 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 4,5 Sekunden
Getriebe:
Vollsynchronisiertes Fünfgang-Getriebe
Gewicht:
Gesamtgewicht (ohne Benzin) 980 kg
Fahrwerk:
Modifizierte Vorder- und Hinterachse mit Wattgestänge
Reifengröße 575/290 - 15“ vorn,
575/340 - 15“ hinten
Felgengröße: 12x15“ vorn,
14x15“ hinten (BBS 3teilig)
Ehemalige Teams / Vorbesitzer:
1973: Ford Köln Werksauto Einsatz in der Tourenwagen Europameisterschaft
1974: Einsatz des Grab Team für Klaus Ludwig und Werner Schommers (im letzten Rennen) in der Deutschen Rennsport Meisterschaft 1974
Ende 1974: Verkauf an den Berliner Ford-Händler Auto Veri
Ab 1975: Einsätze durch Auto Veri in verschiedenen nationalen Rennserien mit Bodo Jähn
2004: Verkauf an das Mücke Racing Team
Einstige Fahrer:
Dieter Glemser, Jochen Mass, Jackie Stewart, Hans Heyer, John Fitzpatrick, Bodo Jähn
[Text: Manfred Borgert - Fotos: Manfred Borgert & Ford Werke]