Die stolze Besitzerin. Bereits mit 15 Jahren kaufte sich Sophie Eckhardt ihren Capri. Sie legte selbst kräftig Hand an und kurvt nun bereits mit dem Papa auf dem Beifahrersitz durch die Republik Österreich.
Der Opa fuhr Capri. Und fährt Capri. Seine Söhne fahren Capri. Ebenso der Enkel. Nun auch die Enkeltochter. Bei den Eckhardts aus Niederösterreich dreht sich vieles um das Coupé. Die 16-jährige Sophie hat sich längst ihr eigenes Exemplar gekauft.
Im August 2023 erhielt mein Papa Christoph einen Anruf von der Frau eines Capri-Freundes, der nach langer schwerer Krankheit leider verstorben war. Sie wollte den Capri ihres Mannes an jemanden weitergeben, der das Auto zu schätzen weiß. Da ich, wie alle in meiner Familie, das Capri-Virus geerbt habe, wollte auch ich schon immer einen eigenen Capri. Deshalb haben wir uns mit der Bekannten in der Garage getroffen und den verwaisten III-er, einen 2.3 Liter, besichtigt.
Zehn Jahre Standzeit in Wien
Das arme Auto fristete in den vorherigen zehn Jahren ein Schattendasein in einer engen Stapelgarage in Wien. Es war ihr wichtig, dass das geliebte Auto ihres Mannes in gute Hände kommt und so hat sie mir den Capri zu einem fairen Preis verkauft. Es war mir besonders wichtig, dass ich selbst mit meinem Ersparten das Auto kaufen konnte.
Bei der Abholung sind viele Freudentränen geflossen. Auch weil der Capri trotz der langen Standzeit anstandslos angesprungen ist. Lediglich eine neue Batterie hat er gebraucht. Nach einer abenteuerlichen Verladung in einer engen Wiener Gasse, ohne Parkmöglichkeit neben einem Polizeikommissariat, ging es für das frischgebackene Familienmitglied in sein neues Zuhause.
Gleich am nächsten Tag habe ich den Capri voller Freude auf Hochglanz poliert und festgestellt, dass der Lack in einem guten Zustand ist. Obwohl auch der Motor sehr gut läuft, haben wir beschlossen, dass er ausgebaut und komplett durchgecheckt wird. Es ist mir besonders wichtig, dass der 2.3er originalgetreu wiederhergestellt wird.
Nachdem ich die Innenausstattung ausgebaut hatte, musste ich leider feststellen, dass in der Bodenplatte alte Restaurationsfehler vorhanden sind, die ausgebessert werden müssen. Das hat mich noch einige Zeit beschäftigt. In der Zwischenzeit habe ich bereits neue Innenseitenverkleidungen, Sitze und eine Rückbank erstanden. Auch ein neues Getriebe bekommt er.
In den vergangenen und auch in den kommenden Wochen habe und werde ich noch viel Zeit in der Werkstatt verbringen, damit ich bei der nächsten Capri-Familienausfahrt im Herbst endlich selbst hinterm Steuer sitzen kann. L17 macht es möglich. Dies ist in Österreich eine Möglichkeit, den Führerschein für Pkw (Klasse B) schon im Alter von 17 Jahren zu erlangen. Die amtliche Bezeichnung lautet „Vorgezogene Lenkberechtigung für die Führerscheinklasse B“. In Österreich kann man den L17 bereits mit 15 Jahren und sechs Monaten beginnen. Das habe ich selbstverständlich gemacht und darf nun, bis ich 17 Jahre alt bin, mit meinem Papa auf dem Beifahrersitz fahren.
Capri-Familie mit Rennambitionen
Unsere Capri-Familie besteht mittlerweile aus drei Generationen. Mit Opa Toni ging es los. Er besitzt heute einen I-er (3000 GT). Mein Papa Christoph hat einen I-er (2600 RS, Gruppe 2) und einen III-er (3.0 S). Mein Onkel Toni junior fährt zwei I-er RS. Eine Straßenversion und wie sein Bruder einen Gruppe 2. Mein Cousin Andi besitzt einen III-er, 2.0. Und nun endlich auch ich mit meinem III-er (2.3 S). Papa und Andi haben jeweils außerdem noch je einen II-er Escort. Andis Escort ist einer von Zakspeed. Historischer Motorsport hat in meiner Familie Tradition.
Kaum daheim brachte Sophie ihren Capri gleich mal auf Hochglanz und schraubte schwarzgründige Felgen ran.
Auszug aus dem Fuhrpark der Familie Eckhardt.
Oben links: Opa Toni mit seinem I-er. Oben rechts Cousin Andis IIIer. Oben in der Mitte duellieren sich auf der Rennstrecke Papa Christoph im Escort und Onkel Toni junior im Gruppe 2-RS. Darunter der Straßen-RS von Onkel Toni junior.
In der unteren Reihe von links die Fahrzeuge von Sophies Papa Christoph: II-er Escort, I-er RS und III-er (3.0 S).
[Text: Sophie Eckhardt - Fotos: Familie Eckhardt]