Klaus und Christopher Hollmann sorgten für eine Capri-Überraschung in Willich. Ewald Küsters (links) erlebte dabei eine „Zeitreise“.
In den letzten Jahren haben wir viele Menschen mit Capri-Überraschungen glücklich gemacht. Klaus Hollmann war in dieser Mission Anfang September unterwegs.
Wir konnten im Spätsommer dieses Jahres mit unserem Capri jemandem einen Herzenswunsch erfüllen und unendlich glücklich machen.
Es begann damit, dass Ende letzten Jahres mein Bankberater wohl auf meinem Konto eine Überweisung gesehen hatte mit dem Verwendungszweck „Kauf Ford Capri“. Bei einem Telefonat kam dann die für mich überraschende Frage: „Herr Hollmann, haben sich sich etwa einen Ford Capri gekauft?“
Ich bejahte dies, worauf erst einmal ein Schweigen folgte und dann dieser Satz: „Ne, wie geil ist das denn?!“ In seiner Begeisterung erzählte er mir, dass sein Vater noch heute von seinem Capri schwärmt, den er einstmals vor Jahrzehnten gefahren hat. Dies sei das beste Auto gewesen, dass er je hatte. Jedesmal, wenn die Erinnerung daran hoch komme, habe er glänzende Augen und denkt schon fast wehmütig an seine damalige „Liebe“ zurück. Was hat man nicht alles mit dem Capri erlebt, die Urlaubsfahrten, das Heranwachsen der Kinder und glückliche Zeiten mit der Ehefrau.
Mein Bankberater meinte dann, dass sein Vater sicher die Tränen in den Augen hätte, wenn er heute noch mal so einen Capri sehen könnte und eine Runde mitgenommen würde. Da würde sich sicher ein Herzenswunsch erfüllen. Im Moment seien die Glücksmomente eher seltener geworden, seit seine Mutter an Demenz erkrankt sei und liebevoll vom Vater gepflegt werde.
Ohne zu zögern sagte ich zu ihm: „Wissen Sie was, wir machen das! Wir kommen mal einen Tag bei ihnen vorbei mit dem Capri und drehen mit dem Vater eine große Runde.“
Gesagt, getan. An einem sonnigen Samstag Anfang September haben mein Sohn Christopher und ich uns mit dem Capri nach Willich aufgemacht, den Herzenswunsch des Vaters, Ewald Küsters, zu erfüllen. Sein Sohn hatte ihm davon nichts erzählt, außer, dass es heute eine Überraschung gebe in Form einer „Zeitreise“.
Beim ersten Anblick des Autos bekam der rüstige ältere Herr tatsächlich glänzende Augen und konnte es kaum glauben, einen Ford Capri zu sehen. Die würde es ja eigentlich gar nicht mehr geben. Er erzählte uns in völliger Verzückung und sichtlich gerührt, dass er damals in der Jugend auch einen Capri besessen habe, vermutlich war es ein I-er, den er über alles geliebt und niemals vergessen habe. Sichtlich gerührt hat er dem Capri dann erst einmal sanft über den Buckel auf der Motohaube gestrichen mit der Bemerkung, dass dies ein Sechszylinder sein müsse.
Bei der anschließenden Rundfahrt genoss er sichtlich den Sound, das Fahrgefühl und die tiefe Sitzposition. Der typische Geruch des Wagens erinnere ihn sehr an seinen damaligen Capri. Nur so eine Heckklappe hätte seiner damals nicht gehabt. Dies sei ja sehr modern und zweckmäßig, stellte er lobend fest.
Überglücklich war seine Frage nach der Rundfahrt dann, ob er den jetzt behalten dürfe. Nein, dies nun leider nicht.
Das „Wiedersehen“ mit dem Capri hat wirklich unser aller Herzen berührt. Der alte Herr meinte dann zum Schluss, dass er sich heute Abend zur Feier des Tages mal einen Bacardi Cola gönnen werde, in stimmungsvoller Erinnerung an die schöne Zeit mit dem Capri.
Auf der Rückfahrt lief dann im Radio der Song von Bushido featuring Karel Gott: „ Für immer jung, ein Leben lang für immer jung. Du musst dich an die schöne Zeit erinnern, denn nichts bleibt für immer“. Es gibt die unwahrscheinlichsten Zufälle. Dem Liedtitel dürfte nichts hinzuzufügen sein.
Noch einmal im Capri: Ewald Küsters. Die praktische Heckklappe hob er besonders hervor.
[Text: Klaus Hollmann - Fotos: Christopher Hollmann]